von Mathias Lohr
Aeshna affinis findet sich vor allem in dicht mit Röhrichten bewachsenen, periodisch trockenfallenden Gewässer. Oft unterliegen diese starken Wasserstandsschwankungen. Neben kleineren Gewässern z.B. in Senken, die im Sommer vollständig austrocknen können, werden auch Flachwasserzonen größerer Gewässer besiedelt. Diese Gewässerbereiche können dann ebenfalls bei niedrigen Wasserständen trockenfallen. Verbreitungsschwerpunkte der Art liegen in den wärmebegünstigten Niederungen der Elbe und der Aller sowie ihrer Nebenflüsse. Die höchste Dichte erreicht sie dabei in der südlichen Lüneburger Heide und im Wendland. Im Hügel- und Bergland ist die Art bislang nur vereinzelt nachgewiesen worden und im Wesentlichen auf die Flusstäler beschränkt. Im Oberweserraum sowie an der Ems wurde die Art mehrfach auf der nordrhein-westfälischen Seite nachgewiesen, auf der niedersächsischen Seite fehlen hier noch Funde. Hier wie an der Mittelweser sollte gezielt an geeigneten Gewässern nach der Art gesucht werden.
Die Männchen von A. affinis fliegen stetig einige Dezimeter über geschlossenen Röhrichten der Fortpflanzungsgewässer, die zur Flugzeit oft keine offenen Wasserflächen besitzen. Aufgrund der Größe kann die Art leicht mit Aeshna mixta verwechselt werden, A. affinis besitzt jedoch im Gegensatz zu dieser Art nur sehr schmale braune Linien auf den Thoraxseiten. Auffallend sind außerdem die hellblauen Augen von A. affinis. Die Eier werden meist im Tandem, seltener allein durch das Weibchen in ausgetrocknete, jedoch bodenfeuchte Bereiche der Gewässer gelegt.
Die Schlupfzeit von A. affinis beginnt in frühen Jahren bereits in der ersten Junihälfte und dauert bis in den Juli hinein. Die Hauptflugzeit liegt zwischen Mitte Juli und Mitte August. Die Art fliegt somit etwa 2-4 Wochen früher als A. mixta. Die Flugzeit endet meist Anfang September.
Text veröffentlicht am 21.07.2014
AG Datenbank – Erste Auswertungen