von Uwe Handke
Aeshna grandis ist in großen Teilen des niedersächsischen Tieflands weit verbreitet und häufig. Verbreitungslücken treten vor allem in den küstennahen Marschgebieten, in der Diepholzer Moorniederung, im südlichen Emsland und im Übergangsbereich zum Berg- und Hügelland auf.
Im südlichen Berg- und Hügelland ist A. grandis relativ selten und kommt dort überwiegend in den Flusstälern der Niederungen vor. Im Harz fehlt sie aus klimatischen Gründen nahezu vollständig.
Von der Art werden Stillgewässer verschiedenster Art sowie langsam strömende Fließgewässer besiedelt (z.B. Teiche, Seen, Altwässer, Ton- und Kiesgruben und Marschgräben). Die höchsten Individuenzahlen werden an vegetationsreichen Marschgräben, Teichen und Altwässern der Flusstäler festgestellt. Die Bestandssituation wird derzeit in Niedersachsen als stabil bewertet, so dass die Art hier als ungefährdet gilt. Im südlichen Berg- und Hügelland sind in einigen Bereichen nur Nachweise aus dem Zeitraum vor 1990 vorhanden. Unklar ist, ob es sich dabei um einen Rückgang der Art oder um Kartierungslücken handelt.
Die Art ist anhand der gelb getönten Flügel und braunen Körperfärbung leicht zu erkennen und lässt sich schon aus großer Entfernung bestimmen. Aeshna grandis jagt oft sehr weit entfernt von den Reproduktionsgewässern (z.B. an Waldrändern). Bei der Kartierung ist daher besonders auf Reproduktionshinweise (Eiablage, Exuvien) zu achten. Die Flugzeit reicht von Anfang Juni bis in den Oktober mit Schwerpunkt im Juli und August.
Text veröffentlicht am 05.11.2014
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