von Christian Fischer
Platycnemis pennipes ist in fast ganz Deutschland beheimatet. In Niedersachsen fehlen Nachweise vor allem in den nordwestlichen und nördlichen Randgebieten (küstennahe Marschen, weite Teile der ostfriesischen Geest, Nordseeinseln). Ihre Verbreitungsschwerpunkte hat die Art im Flachland, insbesondere entlang der Flusstäler. Im Hügel- und Bergland bestehen größere Fundlücken, regional sind aber auch zusammenhängende Nachweispunkte vorhanden.
Platycnemis pennipes besiedelt Fließ- und Stillgewässer; Kleinstgewässer, schnell fließende Bäche oder auch Moore meidet die Art jedoch. In idealen Habitaten finden sich kleinteilig strukturierte Flächen wie ungemähte Wiesen, Gras-Staudenfluren und Gebüsche. In manchen Fischteichkomplexen, an Abgrabungsweihern, vegetationsreichen Fluss- und Grabenabschnitten oder Altarmen kann die Art sehr individuenreiche Populationen aufbauen. Dabei sind die Tiere räumlich vergleichsweise mobil. Zur Eiablage nutzen sie submerses pflanzliches Substrat unterschiedlicher Art. Mit einem Fischbestand kommt P. pennipes aufgrund der unauffälligen Lebensweise ihrer Larven besser zurecht als viele andere Kleinlibellen.
Der Schlupf beginnt Anfang Mai, Imagines kann man von Mitte Mai bis Ende September, gelegentlich bis in den Oktober beobachten. Die Hauptflugzeit liegt im Juni und Juli. Tageszeitlich eignen sich dabei die Mittagsstunden und der Nachmittag für Sichtnachweise aktiver, oft gesellig auftretender Federlibellen. Anhand ihrer verbreiterten weißlichen Beinschienen sowie Details des schwarzen Zeichnungsmusters sollten sie sicher von Schlanklibellenarten zu unterscheiden sein.
Text veröffentlicht am 10.02.2016
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