Die Tabellen und Histogramme der Jahresphänologie werden regelmäßig aus den Daten in der Cloud-Datenbank der AG Libellen neu erstellt. Während der Beobachtungssaison soll dies für das laufende Jahr je nach Meldungseingang mindestens wöchentlich bis täglich geschehen.
Für zurückliegende Jahre werden die Tabellen ebenfalls regelmäßig aktualisiert. Eine Nachmeldung älterer Daten lohnt sich also auch für die Phänologie!
Datenmeldung
Grundsätzlich eignen sich alle bekannten Meldewege für die AG-Datenbank, um Daten in die Phänologieauswertung einfließen zu lassen. Während der Saison ist eine zeitnahe Meldung besonders wünschenswert.
Cloud
Die einfachste Form einer zeitnahen Datenmeldung ist die direkte Eingabe der Daten in die Cloud. Damit ist gewährleistet, dass die Beobachtungen beim nächsten Aktualisierungslauf unmittelbar zur Verfügung stehen und es keine Diskrepanzen zwischen der Phänologietabelle und der Datenbank gibt.
Wer nicht über einen Cloud-Zugang verfügt, kann seine aktuellen Daten alternativ an das Team Datenhaltung (eMail: datenerfassung@ag-libellen-nds-hb.de) senden. Damit die Beobachtungen in die AG-Datenbank eingepflegt werden können, müssen mindestens alle Pflichtfelder angegeben werden:
- Artname (z.B.: Anax Imperator)
- Funddatum (z.B.: 1. 7. 2016)
- Ortsbezeichnung
- Fundort-Koordinaten (z.B.: X: 8,965472 Y: 52,549545 EPSG-Code: 4326)
Koordinaten aus Google Maps haben das Bezugssystem WGS84: EPSG=4326. - Anzahl (z.B.: 10, oder 10, 2M, 1W)
- Einheit: eines aus folgender Liste:
- Alttier/Imago
- Eiablage
- Emergenz
- Exuvien
- Vorab-Meldung? (z.B. Ja)
Vorab-Meldung
Wer seine Daten lieber zum Jahresende als Gesamtliste für den Import in die Datenbank einliefern, aber ausgewählte Funde schon vorab für die Phänologieauswertung bereitstellen möchte, steht vor dem Problem, dass dadurch möglicherweise Doubletten in der Datenbank landen, weil die vorab übermittelten Funde in der Gesamtliste meist nochmals erscheinen.
Diese Doubletten können jedoch bei der Datenpflege recht einfach gefunden und wieder entfernt werden, besonders wenn die Vorab-Meldungen im Kommentar-Feld eindeutig als solche markiert wurden.
Daher bitte für vorab eingereichte, zeitnahe Meldungen im Kommentarfeld der Meldung jeweils das Wort „Phänologiemeldung“ eintragen!
(Der Eintrag kann an beliebiger Position im Kommentarfeld, auch neben anderem Text, erfolgen.)
Zweite Generation
Bei manchen Arten kann im Jahresverlauf eine zweite Generation beobachtet werden. Um dies in der Phänologietabelle darzustellen, wird das jeweilige Extremdatum bei entsprechend markierten Datensätzen in einer zweiten Zeile ausgegeben.
Bei Fundmeldungen, die sich auf eine zweite Generation beziehen, bitte im Kommentarfeld der Meldung jeweils die Wendung „2. Generation“ eintragen!
(Der Eintrag kann an beliebiger Position im Kommentarfeld, auch neben anderem Text, erfolgen.)
Für Winterlibellen Sympecma fusca und Sympecma paedisca gelten besondere Verhältnisse, da diese zwar nur eine Generation pro Jahreszyklus ausbilden, der reguläre Generationenwechsel aber wegen der Überwinterung als Imago in die Beobachtungssaison verschoben ist. Um Fundmeldungen für diese Arten den im laufenden Jahr neu geschlüpften Tieren zuordnen zu können, verwenden wir der Einfachheit halber die gleiche Kommentarfeld-Konvention „2. Generation“, wie bei den Arten mit mehreren Generationen im Jahr. (Dies ist in den Datensätzen bisher größtenteils nicht so eingearbeitet, weshalb die Tabellenangaben hier mit Vorsicht zu genießen sind.)
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Die Funddaten und Histogramme werden zunächst ohne Zusatzinformationen angezeigt.
Wenn man mit der Maus über einem Feld stehenbleibt, werden weitere Details eingeblendet:
- Tabellenzelle: Beobachtername(n) und Meßtischblatt-Quadranten
- Artname: Anzahl der Datensätze, Anzahl der Individuen, Anzahl der Quadranten
- Histogrammbalken: Anzahl der Individuen im Zeitraum
Auswertung
Die Datenbank wird pro Jahr und Libellenart jeweils nach den relevanten Fundmeldungen durchsucht:
Tabelle
- Erstfund:
Das früheste Funddatum einer Meldung. Alle Stadien außer Larven werden berücksichtigt.
Hier werden also auch Exuvienfunde angezeigt, falls diese vor der ersten Imaginalbeobachtung liegen, ohne dass diese gleichzeitig im Histogramm erscheinen. - Erste Emergenz:
Das früheste Datum eines als Emergenz gemeldeten Fundes.
Es werden direkte Schlupfbeobachtungen sowie als ‚Jungtier‘ gemeldete Individuen ausgewertet; davor liegende Imaginalbeobachtungen oder Exuvienfunde erscheinen in der Erstfund-Spalte mit einem früheren Datum. - Letzte Emergenz:
Das späteste Datum eines als Emergenz oder ‚Jungtier‘ gemeldeten Fundes. - Erste Reproduktions-Aktivität:
Das früheste Datum eines als Eiablage (entweder Einheit: Eiablage oder Verhalten: Eiablage/laichend) oder ‚Kopulation/Paarungsrad‘ gemeldeten Fundes. - Letzte Reproduktions-Aktivität:
Das späteste Datum eines als Eiablage (entweder Einheit: Eiablage oder Verhalten: Eiablage/laichend) oder ‚Kopulation/Paarungsrad‘ gemeldeten Fundes. - Letztfund:
Das späteste Funddatum einer Meldung. Alle Stadien außer Larven und Exuvien werden berücksichtigt.
Histogramm
Das Histogramm stellt die Anzahl der in Niedersachsen und Bremen gemeldeten Imagines pro Zeitraum des jeweiligen Auswertungsjahres dar. Es werden jeweils Dekaden (10 Tage) zusammengefasst.
Über dem Histogramm wird die Anzahl der dort eingeflossenen Datensätze angegeben, also ohne Larven und Exuvien, weshalb diese Zahl u.U. geringer sein kann als die Anzahl der in die nebenstehende Tabelle eingeflossenen Fundmeldungen.
Exuvien- und Larvenfunde werden im Histogramm ignoriert (daher kann, falls nur Exuvien gefunden wurden, das Histogramm leer bleiben, obwohl ein Datum als ‚Erstfund‘ in der Tabelle steht). Für Datensätze ohne gemeldete Anzahl wird jeweils ein Individuum gezählt.
Die Höhe der Histogrammbalken wird für jede Art individuell ab einer minimalen Zahl pro Zeitraum auf die Zeilenhöhe skaliert. Dadurch sind absolut geringe Individuenzahlen an kurzen Balken erkennbar, und für größere Zahlen lässt sich die Verteilung über das Jahr gut vergleichen. Es muss allerdings beachtet werden, dass die Balkenhöhe zwischen den Arten i.d.R. nicht vergleichbar ist.