von Mathias Lohr
Sympetrum flaveolum besiedelt temporäre, meist dicht bewachsene Gewässer. Diese unterliegen stärkeren Wasserstandsschwankungen und trocknen zumindest in Teilen im Sommer aus. Die meist dichte, emerse Vegetation der Gewässer besteht aus eher niedrigen Seggen-, Binsen oder Flutrasenbeständen. Die Gewässer liegen i.d.R. im Offenland, z.B. in wechselfeuchtem Grünland, in Niedermooren oder in den Verlandungsbereichen von Weihern, Seen und Teichen. Die Bestände der Art unterliegen sehr großen Häufigkeitsschwankungen. In Jahren mit hoher Vermehrungsrate verlassen viele Tiere ihre Fortpflanzungsgewässer und können dann auch in größeren Entfernungen beobachtet werden. Funde der Art liegen aus allen naturräumlichen Regionen Niedersachsens vor. Die hohe Funddichte der Karte spiegelt jedoch aufgrund der Mobilität der Art auch nicht annähernd die Verteilung bodenständiger Vorkommen wider. Nur ein geringer Anteil der verzeichneten Punkte dürfte auf dauerhaft bodenständige Populationen zurückzuführen sein. Seit einigen Jahren ist außerdem ein starker Rückgang der Beobachtungen zu verzeichnen, so dass für viele Rasterfelder, für die in der Karte ein Vorkommen im Zeitraum „2001-2012“ ausgewiesen ist, schon seit mehreren Jahren keine Beobachtungen mehr vorliegen.
Männchen von S. flaveolum finden sich während der Fortpflanzungszeit im Bereich trockengefallener Senken mit einer dichten Vegetationsdeckung, wo sie Sitzwarten besetzen. Die Eiablage erfolgt im Tandem über den ausgetrockneten Bereichen der Fortpflanzungsgewässer.
Die Schlupfzeit von S. flaveolum kann in frühen Jahren bereits Ende Mai beginnen und erstreckt sich bis in den Juli hinein. Die Hauptflugzeit liegt zwischen Ende Juli und Anfang September. Einzeltiere können noch bis Ende Oktober beobachtet werden.
Text veröffentlicht am 21.07.2014
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