von Christian Fischer
Somatochlora metallica ist schwerpunktmäßig in Mittel-, Ost- und Nordeuropa verbreitet; im Osten reicht das Areal bis nach Zentralsibirien. Die Art gilt somit als eurosibirisches Faunenelement. Zu den bevorzugten Reproduktionsgewässern gehören Seen, Altwässer, Weiher und größere Moorgewässer, die oft Ufergehölze aufweisen und/oder in Waldnähe liegen. Dabei werden auch kühlere, schattigere Habitate toleriert. Auch an Bächen, Flüssen oder Entwässerungskanälen ist die Art zu beobachten, reproduziert sich in derartigen Gewässern aber wohl nur selten.
Für Niedersachsen und Bremen ist offenbar von einer weiten Verbreitung über alle naturräumlichen Regionen auszugehen. Lücken in der Rasterkarte dürften in erster Linie auf Erfassungsdefizite, lokal aber durchaus auf ein begrenztes Lebensraumangebot zurückzuführen sein. Dies könnte insbesondere auf die Börden oder auch Teile des Emslandes bzw. des Oldenburger Münsterlandes zutreffen.
Somatochlora metallica erscheint meist vier bis sechs Wochen später als die ähnliche Cordulia aenea am Gewässer und fliegt entsprechend länger. Der Beginn der Emergenz kann zwar auch schon im Mai liegen. Die meisten Tiere schlüpfen aber im Folgemonat, und die Hauptflugzeit dauert von Mitte Juni bis Ende August.
Die Männchen von S. metallica sind ausdauernde Flieger und deshalb auf den ersten Blick nicht einfach zu erkennen. Von denen der ähnlich häufigen C. aenea lassen sie sich per Fernglas am einfachsten durch die gelbe Zeichnung der Stirn unterscheiden, die der erstgenannten Art vollständig fehlt. Die Weibchen leben sehr versteckt und kommen nur zur Eiablage ans Gewässer, sind dann aber durch ihre auffallend große, senkrecht abstehende Legescheide zu erkennen. Die Exuvien – z.B. an vertikalen Strukturen direkt am Ufer, manchmal aber auch wenige Meter landeinwärts – sind ebenfalls nicht leicht zu finden.
Text veröffentlicht am 09.11.2014
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