von Manfred Haacks
Lestes sponsa besiedelt Niedersachsen und Bremen nahezu flächendeckend. Auffallend in der Karte des NLWKN ist jedoch eine Verbreitungslücke vom Mittelgebirge Elm im Südosten über die Bördelandschaft Braunschweigs und Hildesheims bis hin zum nördlichen Weserbergland im Westen. Kleinflächigere Verbreitungslücken bestehen u.a. in Ostfriesland, Butjadingen, der Lüneburger Heide oder der Ems-Hunte-Geest. Diese dürften zum einen mit dem Mangel an geeigneten Gewässern in Zusammenhang stehen, zum anderen sind aber auch Erfassungsdefizite wahrscheinlich. Neben dem nordwestdeutschen Tiefland samt den Ostfriesischen Inseln werden in Niedersachsen auch die Mittelgebirge inklusive des Harzes mit Fundorten in Höhen oberhalb von 800 m ü NN besiedelt.
Lestes sponsa kommt an sehr unterschiedlichen Gewässertypen vor, ist aber typisch für Kleingewässer wie Weiher und Tümpel oder auch saure Moorgewässer. Wichtig ist das Vorhandensein einer ausgeprägten Ufervegetation aus Seggen, Binsen und anderen Röhrichtarten. Daneben werden aber auch Gräben mit langsam fließendem Wasser sowie strömungsberuhigte Bachabschnitte mit emerser Vegetation besiedelt. Auch an abgelassenen Fischteichen ist die Art zu finden. Hinsichtlich der Gewässertrophie ist die Art ebenfalls sehr tolerant, so werden nährstoffreiche und -arme Gewässer zur Fortpflanzung genutzt. Auch brackige Gewässer werden besiedelt. Die Art fehlt dagegen in Fließgewässern mit hoher Strömungsgeschwindigkeit, Seen mit spärlicher Ufervegetation bzw. mit starker Verbuschung sowie in vegetationsfreien Pioniergewässern.
Imagines der Art erscheinen in der Regel ab Mitte Juni an den Gewässern und können dort noch bis Ende Oktober beobachtet werden.
Text veröffentlicht am 21.07.2014
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